Hinter den Kulissen

Nun ist er endlich aufgetaucht, dieser Marc ... und dann geht es irgendwie nicht weiter. Das hat mehrere Gründe. Einerseits habe ich, Sadys „Mutti“ – wie ich so schön in einem anderen Blog beschrieben wurde – eine sehr stressige Phase und den Kopf für die Weiterentwicklung der Geschichte nicht so richtig frei. Andererseits habe ich meine Story nicht „geplottet“ und stecke jetzt fest. Ihr fragt euch jetzt sicher, was plotten ist. Plotten kommt vom englischen Wort „plot“ und bedeutet nichts anderes als den roten Faden der Geschichte spinnen.

Mein Geschichtchen hier fing ja eigentlich als Schnapsidee an und wurde – zumindest für mich – dann doch zu einem sehr interessanten Hobby. Ich war gespannt, was Sady alles passieren, in welche Richtung sich ihr Leben entwickeln würde. Denn ohne geplanten roten Faden war ich nach jedem Kapitel überrascht, was da passiert war. Je mehr ich schrieb desto häufiger passierte es, dass ich eine bestimmte Richtung einschlug, die dann mehrere Möglichkeiten der Entwicklung der Geschichte eröffnete. Also machte ich mir Notizen. Leicht perfektionistisch angehaucht, bastelte ich einen Zeitstrahl, um die Übersicht nicht zu verlieren, fing an mir Charaktereigenschaften der agierenden Personen zu notieren, bemerkte, dass der gewählte Job für Sady vielleicht nicht so optimal ist, da ich keine Ahnung von der Branche habe – er klang einfach nur spannend im ersten Moment.

Während des Schreibens stellte ich nun also fest, dass es bei weitem nicht so einfach ist eine in sich schlüssige Geschichte zu schreiben – vor allem, wenn man sie vorher nicht so wirklich plant und diese ungeplanten Kapitel sofort online stellt. Nun hatte ich aber damit angefangen und wurde auch regelmäßig angesprochen doch bitte schnell eine Fortsetzung zu liefern.

In mir wuchs der Gedanke, im Nachgang – also wenn aus meiner Sicht die Story um Sady beendet ist – alles zu überarbeiten und sozusagen einen „richtigen“ Roman daraus zu machen. Ob der dann am Ende in meiner Schublade landen würde oder bei euch auf dem Nachttisch ist dabei erstmal zweitrangig. (Auch wenn mir letzteres natürlich gut gefallen würde. Keine Frage). Mir geht es aber darum, eine logische, spannende Geschichte zu schreiben.

Bisher fand ich die Idee auch gut. Jetzt bin ich an dem Punkt, dass aus meiner Sicht als Leseratte etwas passieren muss. Ich habe auch schon so ganz leicht eine Idee, wie es weitergehen könnte mit Sady und Marc und Jeremy und all den anderen. Aber eben auch nur so ein bisschen. Ich habe das Gefühl, mich zu verzetteln und die Geschichte damit kaputt zu machen – zumindest für mich.

Neulich war Philipp auf Sady aufmerksam geworden, der als Autor und Lektor arbeitet, und hinterließ einen kurzen Kommentar zum Preface. Neugierig wie ich bin, besuchte ich Philipp natürlich auf seiner Seite und fand diese sehr interessant und informativ. Man erhält viele Informationen rund um das Schreiben. Vor kurzem hat er begonnen, Schritt für Schritt das Plotten zu erklären (hier). Schon nach kurzem Lesen wurde mir klar, dass ich nicht die Erkenntnis des Jahrhunderts hatte, als ich feststellte, dass kreatives Schreiben und Planung einander nicht ausschließen.

Warum ich das alles erzähle? Ich überlege, Sady an dieser Stelle – wenn man so will – aus dem öffentlichen Leben zu nehmen, die Geschichte nicht hier fertig zu schreiben, sondern das vorhandene Material zu überarbeiten. Ich hätte somit die Möglichkeit, die Charaktere besser kennenzulernen, vielleicht bekommt Sady einen neuen Job. Unter Umständen verändert sich die grobe Handlung, möglicherweise müssen aber bestimmte Erlebnisse gelöscht und durch neue ersetzt werden. (Warum geht das eigentlich nicht auch im echten Leben?? Okay, das ist wieder ein anderes Thema.)

Was haltet ihr davon? Natürlich würde ich über meine Fortschritte berichten, damit ihr Sady nicht ganz vergesst. Lasst mich wissen (Meinungen bitte unten in den Kommentaren), was ihr gut fandet an der Story, was euch aufgefallen ist (pos/neg).